Kapitel: | Einleitung |
---|---|
Antragsteller*in: | Anna Gallina |
Status: | Behandelt |
Verfahrensvorschlag: | Abstimmung (Angenommen) |
Eingereicht: | 19.11.2018, 18:51 |
A1-051: Einleitung
Text
Von Zeile 50 bis 51 einfügen:
oder ein dichtes Gebüsch ein weit höheres Grünvolumen haben als eine Rasenfläche. Unterm Strich soll das Grünvolumen mindestens gleich bleiben.
Wir wollen in unseren Quartieren verschiedene Dinge zusammenbringen: Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur, soziale und gewerbliche Nutzungen. Wenn unsere Quartiere wachsen, weil mehr bezahlbarer Wohnraum hinzukommt, muss auch die soziale Infrastruktur mitwachsen. Teilweise muss dies schon in Angriff genommen werden, bevor die neuen Wohnungen stehen. Das gilt zum Beispiel für Schulbau und Kitas, aber auch für medizinische Versorgung. Genauso müssen wir jedoch auch Platz für Nahversorgung und emissionsarmes Handwerk und Gewerbe bereitstellen.
Liebe Wählerin, lieber Wähler,
wir möchten Sie auf einen kleinen Rundgang einladen. Einen Rundgang durch
unseren Bezirk Eimsbüttel, für den Sie am 26. Mai 2019 die Bezirksversammlung
wählen.
Wir, die GRÜNEN in Eimsbüttel, sind Menschen, die sich neben ihrem Beruf oder
neben ihrer Ausbildung für ihren Bezirk engagieren. Sowohl in der
Bezirksversammlung und ihren Ausschüssen als auch drumherum arbeiten wir
ehrenamtlich. Wir engagieren uns, weil wir unseren Bezirk und unseren Stadtteil
sehr mögen. Weil wir vieles gut und erhaltenswert finden. Und weil wir auch noch
einiges besser machen wollen. Davon möchten wir Ihnen bei unserem Rundgang
erzählen.
Der Bezirk Eimsbüttel mit seinen neun Stadtteilen – Rotherbaum, Harvestehude,
Hoheluft-West, Eimsbüttel, Lokstedt, Stellingen, Niendorf, Eidelstedt und
Schnelsen – weist sehr unterschiedliche Ecken auf. Während die zentralen
Stadtteile vielfach von mehrstöckiger Gründerzeitbebauung geprägt sind, finden
sich in den anderen Bereichen freistehende Häuser mit eigenen Gärten oder
Großwohnsiedlungen. In der Mitte des Bezirks schlägt mit dem Niendorfer Gehege
unser grünes Herz. Insgesamt ist unser Bezirk der am dichtesten bewohnte in
Hamburg. Diese Dichte merkt man und trotzdem bekommen wir das Zusammenleben auf
engem Raum ziemlich gut hin.
Viele Menschen auf wenig Raum – unser Bezirk hat damit hervorragende
Voraussetzungen, um ein Beispiel zu sein für Flächensparsamkeit, Klimaschutz und
Ressourcenschonung: Kurze Wege und effiziente Flächennutzung sind der Schlüssel
für gute Lösungen, wenn immer mehr Menschen in die Städte ziehen. Die bunte
Mischung in unserem Bezirk gerät allerdings durch die Entwicklung der
Immobilienpreise und Mieten in Gefahr. Die Nachfrage nach Wohnraum in Hamburg
ist hoch und unsere Stadtteile sind sehr beliebt. Aber gerade junge Familien
sind in der schwierigen Lage, dass zu wenig passender Wohnraum existiert und sie
ihr bestehendes Umfeld daher verlassen müssen. Das ist einer der Gründe, warum
wir zusätzliche Wohnungen brauchen. Ein weiterer ist das generelle Fehlen von
bezahlbarem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten. Wir haben deswegen in der
Vergangenheit durch Nachverdichtung viele neue Wohnungen geschaffen und es
bleibt auch in den nächsten Jahren unser Ziel, mehr Wohnraum neu zu schaffen.
Dabei wollen wir alle Instrumente nutzen, die einen weiteren Anstieg der Mieten
und Kaufpreise verhindern, etwa einen höheren Anteil von Sozialwohnungen und
soziale Erhaltungsverordnungen, wie wir sie für die Stadtteile Eimsbüttel,
Hoheluft-West und Stellingen-Süd bereits durchgesetzt haben.
Neue Wohnungen sollen vorzugsweise auf den Flächen entstehen, die bereits bebaut
sind. Höhere und dichtere Bebauung wollen wir in allen Stadtteilen, mit einem
Schwerpunkt auf Quartieren mit sehr guter Anbindung an den Nahverkehr. Wir
unterstützen die Anstrengungen des Bezirks, größere Wohnungsbauprojekte an den
Hauptverkehrsstraßen umzusetzen – für uns ist eine wesentliche Voraussetzung
dafür aber, dass Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs auf diesen Straßen
getroffen werden, um die Anwohner*innen vor der hohen Lärmbelastung und der
gesundheitsschädlichen Luftbelastung an diesen Standorten zu schützen. Die neuen
Quartiere sollen außerdem mit dem öffentlichen Nahverkehr und dem Fahrrad
genauso gut angeschlossen sein wie mit dem Auto.
Wenn ein Quartier erweitert oder verdichtet wird, wollen wir, dass dabei das
Grünvolumen wesentlicher Teil der Bewertung ist. Dabei fließt ein, dass Wald
oder ein dichtes Gebüsch ein weit höheres Grünvolumen haben als eine
Rasenfläche. Unterm Strich soll das Grünvolumen mindestens gleich bleiben.
Wir wollen in unseren Quartieren verschiedene Dinge zusammenbringen: Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur, soziale und gewerbliche Nutzungen. Wenn unsere Quartiere wachsen, weil mehr bezahlbarer Wohnraum hinzukommt, muss auch die soziale Infrastruktur mitwachsen. Teilweise muss dies schon in Angriff genommen werden, bevor die neuen Wohnungen stehen. Das gilt zum Beispiel für Schulbau und Kitas, aber auch für medizinische Versorgung. Genauso müssen wir jedoch auch Platz für Nahversorgung und emissionsarmes Handwerk und Gewerbe bereitstellen.
Mehr Einwohner*innen brauchen auch mehr Platz zur Bewegung draußen und mehr
frische Luft. Deswegen wollen wir das Grün erhalten und aufwerten. Die
vorhandenen Grünflächen wollen wir weiterentwickeln und dafür sorgen, dass
Teilbereiche in ihrer ökologischen Funktion und ihrer Nutzbarkeit für Bewegung
verbessert werden. Wir wollen die Grünflächen besser miteinander verbinden,
damit unsere Stadtteile noch mehr zum Zu-Fuß-Gehen einladen. Dabei wollen wir
sowohl die Eimsbüttler Landschaftsachse (vom Stadtrand über das Niendorfer
Gehege und den Stadtpark Eimsbüttel an der Hagenbeckstraße bis ins Kerngebiet)
als auch Verbindungen in den einzelnen Stadtteilen aufwerten. Und wir werden
weiterhin darauf achten, dass bei Neubauvorhaben möglichst wenige Bäume gefällt
werden.
Unser Zukunftsprojekt
Das grüne Herz - ein Parkband bringt die Natur neu in die Stadt
Wir wollen die verinselten Grünräume im Zentrum des Bezirks zu einem
durchgängig erlebbaren Parkband zusammenwachsen lassen. Vom Tibarg über
das Niendorfer Gehege, Hagenbecks Tierpark bis ins Kerngebiet soll Natur
durchgängig erlebbar sein.
Generell sehen wir einen lebenswerten und für alle nutzbaren, attraktiven
öffentlichen Raum als zentrale Voraussetzung für gute Wohngebiete und die
Erhöhung von Lebensqualität. Er ist daher aus unserer Sicht stets in den Fokus
der Planung zu stellen. Dabei wollen wir uns an neuen, innovativen Konzepten
orientieren, die zu einer Mischung vieler Nutzungsmöglichkeiten führen.
Öffentlicher Raum soll zur Fortbewegung genutzt, aber auch zu einer lebendigen
Fläche werden - mit Erholungs- und Freizeitangeboten gleichermaßen. Es ist uns
in den letzten Jahren gelungen, Straßen so umzugestalten, dass sie mehr Platz
bieten für Bewegung, Begegnung und für zusätzliches Grün. Ein Beispiel dafür ist
die Osterstraße, die nach dem Umbau zum Flanieren und Draußensitzen einlädt und
Kindern Bewegung und Spiel ermöglicht. Wir wollen, dass noch mehr Straßen und
Plätze in diesem Sinne umgestaltet werden. Das kann gelingen, weil zukünftige
Mobilitätsformen mit weniger Platz auskommen.
Wir wollen fördern, dass mehr zu Fuß gegangen und Rad gefahren wird. Dies
gelingt vor allem durch die Schaffung bzw. den Erhalt von Quartieren, in denen
die alltäglichen Wege möglichst kurz sind, sei es zum Einkaufen, zur Schule oder
zur Arbeit. Für uns ist daher von besonderer Wichtigkeit, die große Vielfalt an
Beschäftigungsmöglichkeiten im Bezirk zu erhalten, die heute vom Handwerkerhof
über zahlreiche kleine und große Geschäfte bis hin zu DAX-Unternehmen und die
Exzellenz-Universität reicht und ein zentrales Rückgrat der Attraktivität
Eimsbüttels bildet. Des Weiteren gelingt die Förderung des Fuß- und Radverkehrs
durch die Ausstattung des öffentlichen Raums mit breiten und gut in Stand
gehaltenen Fuß- und Radwegen, mit Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, gut
nutzbaren Überwegen für Fußgänger*innen und mehr Verkehrssicherheit für die
schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen. Ganz zentral ist dabei, dass sämtliche
Wege barrierefrei sind. Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind,
können sich nur so selbständig bewegen und am Leben auf der Straße teilhaben.
Barrierefreiheit nützt aber auch Eltern mit Kindern und Menschen mit Traglasten.
Wenn wir nicht wollen, dass für jeden Weg das Auto genommen wird, muss der
Alltag auch ohne Auto gut zu bewältigen sein.
Sehr wichtig ist die Vermeidung von Konflikten mit Radfahrenden. Deswegen ist es
in aller Regel richtig, den Radverkehr auf die Fahrbahn zu legen - auf kleinen
Straßen ohne Trennung vom Autoverkehr und auf größeren Straßen mit
Fahrradstreifen. An stark befahrenen Straßen wollen wir – soweit möglich –
geschützte Fahrradstreifen anlegen. Gut nutzbare Möglichkeiten zum Radfahren
muss es an allen Straßen geben. Besonders wichtig für ein zügiges Vorankommen
ist das Netz der Velorouten, das ergänzt wird durch die Eimsbüttler
Fahrradrouten. Es braucht daneben aber auch eine deutliche Verbesserung entlang
der Hauptverkehrsstraßen.
Der öffentliche Verkehr hat einen hohen Stellenwert für uns. Wir wollen die
Verkehrsbetriebe bei der Schaffung eines umfassenden und attraktiven Netzes
unterstützen, zum Beispiel durch die stärkere Vernetzung der äußeren
Stadtviertel untereinander, die Anbindung der Außenbezirke an das Kerngebiet
oder auch die Einrichtung separater Busspuren. Verkehrskonzepte und- formen wie
Switchh, CarSharing, autonom fahrende Kleinbusse, StadtRad oder Sammeltaxen
spielen dabei eine zentrale Rolle, genauso wie der geplante Bau der U5 vom
Stadtzentrum über Lokstedt zu den Arenen.
Es ist unser Ziel, dass niemand mehr im Verkehr ums Leben kommt. Die Realität
sieht bisher leider anders aus. Wir fordern deshalb Tempo 30 als
Regelgeschwindigkeit für den Verkehr in der Stadt.
Geringere Geschwindigkeit bedeutet nicht nur weniger Unfälle, sondern auch
weniger Lärm und Luftverschmutzung. Und besonders wichtig: Vor allem Kinder und
in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen können so in verkehrsberuhigten
Quartieren selbstständig und selbstbestimmt ihren Alltag bewältigen. Deshalb
haben wir in der Bezirksversammlung initiiert, die Wege zu den Schulen zu
verbessern, insbesondere für die radfahrenden Schüler*innen.
Mehr Platz für Kinder zum Spielen und für Begegnung wollen wir auch dadurch
schaffen, dass nach dem Vorbild anderer europäischer Großstädte einzelne Straßen
auf Antrag von Anwohner*innen, Schulen oder Kitas zeitlich begrenzt für den
Autoverkehr gesperrt werden können. Das kann vor einer Schule tagsüber sein oder
in einer Nebenstraße für einen Sommer.
Um den Bedarf an Bewegung und Sport weiterhin zu decken, wollen wir neue
Sportflächen schaffen. Wenn es aufgrund der hohen Auslastung schwierig wird,
Vereinsflächen öffentlich zugänglich zu machen, können weitere Optionen im
Ausbau von Sportgeräten in Parks und Grünzügen liegen oder auch in der Nutzung
von großen Flachdächern als Sport- und Bewegungsfläche im Freien.
Sportvereine sind in unserem Bezirk wichtige Akteure für Stadtteilentwicklung,
für den sozialen Zusammenhalt, für Integration und Inklusion. Mit Blick auf neue
Wohnungsbauprojekte, Nachverdichtungen und demographische Entwicklung sind wir
mehr denn je auf sie als aktive Mitgestalter im Bezirk angewiesen. Umso
wichtiger ist es, ein heterogenes, vielfältiges Angebot aufrecht zu erhalten und
bei der Förderung neben den größeren Vereinen auch die kleinen und mittleren
Sportvereine in den Fokus zu rücken. Kurze Wege vor allem für Kinder und
Jugendliche und eine große Auswahl an unterschiedlichen Sportarten bleiben
wichtige Komponenten im sportlichen Bestand unseres Bezirks.
Wir wollen, dass es viele Orte gibt, an denen Menschen sich begegnen können –
das stärkt den Zusammenhalt in den Quartieren. Bürgerhäuser, Geschichts- und
Zukunftswerkstätten und Projekte der Stadtteilkultur leisten hier heute schon
wertvolle Arbeit. Eine ganz neue Qualität von Stadtteilzentren kann in den
Schulen im Bezirk entstehen: Durch den Umbau für den Ganztag bieten sie gute
räumliche Voraussetzungen dafür. Wir wollen sie deswegen für eine Nutzung
öffnen, die sich an alle Altersgruppen wendet.
Unser Zukunftsprojekt
Die lernende Stadt: Die Bildungslandschaft Eimsbüttel sichert die
Chancengleichheit
Wir wollen soziale Einrichtungen, Schulen, Bildungsträger und
Kultureinrichtungen noch stärker miteinander vernetzen. Die Schulen wollen
wir weiterentwickeln zu Stadtteilzentren, in denen Begegnung, Kultur und
Lernen für alle Altersgruppen stattfindet.
Bei allem, was wir bewegen, ist für uns eine breite Beteiligung unserer
Mitmenschen zentral. Die Ausgestaltung einer Umbaumaßnahme, Details eines
Bebauungsplans und neue Verkehrskonzepte: Die Meinung der Bürger*innen in
unserem Bezirk muss gehört werden. Wir Grüne haben deswegen in den letzten
Jahren Beteiligung zu einem Standard der bezirklichen Arbeit gemacht. Das wollen
wir noch weiter ausbauen.
Wir begreifen unseren Bezirk dabei als Raum, in dem alle Bewohner*innen
gleichberechtigt leben – weder auf Kosten anderer noch der Umwelt. In diesem
Sinne haben wir beispielsweise dafür gesorgt, dass Eimsbüttel als zweiter
Hamburger Bezirk einen Inklusionsbeirat bekommt. Das Thema Inklusion werden wir
in Zusammenarbeit mit dem Beirat in möglichst viele Lebensbereiche tragen.
Wir haben die Toilette für alle nach Eimsbüttel und das Thema Nachhaltigkeit in
die alljährliche Wirtschaftskonferenz gebracht. Und wir konnten mit
Fördermitteln zahlreiche Initiativen und kulturelle Veranstaltungen fördern, die
die Vielfalt Eimsbüttels ausmachen. Seit 2013 engagieren sich beispielhaft viele
Eimsbüttler*innen in der Unterstützung von Geflüchteten – wir betrachten das als
eine sehr große Bereicherung für unseren Bezirk, die wir nachhaltig
unterstützen. Wir sehen hier noch viele Bereiche, in denen der Bezirk Impulse
setzen kann, etwa bei der Reduzierung von Plastik, bei der Hilfe für Obdachlose
und und und ...
So viel vorweg – und jetzt schauen wir uns die einzelnen Stadtteile an.
Von Zeile 50 bis 51 einfügen:
oder ein dichtes Gebüsch ein weit höheres Grünvolumen haben als eine Rasenfläche. Unterm Strich soll das Grünvolumen mindestens gleich bleiben.
Wir wollen in unseren Quartieren verschiedene Dinge zusammenbringen: Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur, soziale und gewerbliche Nutzungen. Wenn unsere Quartiere wachsen, weil mehr bezahlbarer Wohnraum hinzukommt, muss auch die soziale Infrastruktur mitwachsen. Teilweise muss dies schon in Angriff genommen werden, bevor die neuen Wohnungen stehen. Das gilt zum Beispiel für Schulbau und Kitas, aber auch für medizinische Versorgung. Genauso müssen wir jedoch auch Platz für Nahversorgung und emissionsarmes Handwerk und Gewerbe bereitstellen.
Liebe Wählerin, lieber Wähler,
wir möchten Sie auf einen kleinen Rundgang einladen. Einen Rundgang durch
unseren Bezirk Eimsbüttel, für den Sie am 26. Mai 2019 die Bezirksversammlung
wählen.
Wir, die GRÜNEN in Eimsbüttel, sind Menschen, die sich neben ihrem Beruf oder
neben ihrer Ausbildung für ihren Bezirk engagieren. Sowohl in der
Bezirksversammlung und ihren Ausschüssen als auch drumherum arbeiten wir
ehrenamtlich. Wir engagieren uns, weil wir unseren Bezirk und unseren Stadtteil
sehr mögen. Weil wir vieles gut und erhaltenswert finden. Und weil wir auch noch
einiges besser machen wollen. Davon möchten wir Ihnen bei unserem Rundgang
erzählen.
Der Bezirk Eimsbüttel mit seinen neun Stadtteilen – Rotherbaum, Harvestehude,
Hoheluft-West, Eimsbüttel, Lokstedt, Stellingen, Niendorf, Eidelstedt und
Schnelsen – weist sehr unterschiedliche Ecken auf. Während die zentralen
Stadtteile vielfach von mehrstöckiger Gründerzeitbebauung geprägt sind, finden
sich in den anderen Bereichen freistehende Häuser mit eigenen Gärten oder
Großwohnsiedlungen. In der Mitte des Bezirks schlägt mit dem Niendorfer Gehege
unser grünes Herz. Insgesamt ist unser Bezirk der am dichtesten bewohnte in
Hamburg. Diese Dichte merkt man und trotzdem bekommen wir das Zusammenleben auf
engem Raum ziemlich gut hin.
Viele Menschen auf wenig Raum – unser Bezirk hat damit hervorragende
Voraussetzungen, um ein Beispiel zu sein für Flächensparsamkeit, Klimaschutz und
Ressourcenschonung: Kurze Wege und effiziente Flächennutzung sind der Schlüssel
für gute Lösungen, wenn immer mehr Menschen in die Städte ziehen. Die bunte
Mischung in unserem Bezirk gerät allerdings durch die Entwicklung der
Immobilienpreise und Mieten in Gefahr. Die Nachfrage nach Wohnraum in Hamburg
ist hoch und unsere Stadtteile sind sehr beliebt. Aber gerade junge Familien
sind in der schwierigen Lage, dass zu wenig passender Wohnraum existiert und sie
ihr bestehendes Umfeld daher verlassen müssen. Das ist einer der Gründe, warum
wir zusätzliche Wohnungen brauchen. Ein weiterer ist das generelle Fehlen von
bezahlbarem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten. Wir haben deswegen in der
Vergangenheit durch Nachverdichtung viele neue Wohnungen geschaffen und es
bleibt auch in den nächsten Jahren unser Ziel, mehr Wohnraum neu zu schaffen.
Dabei wollen wir alle Instrumente nutzen, die einen weiteren Anstieg der Mieten
und Kaufpreise verhindern, etwa einen höheren Anteil von Sozialwohnungen und
soziale Erhaltungsverordnungen, wie wir sie für die Stadtteile Eimsbüttel,
Hoheluft-West und Stellingen-Süd bereits durchgesetzt haben.
Neue Wohnungen sollen vorzugsweise auf den Flächen entstehen, die bereits bebaut
sind. Höhere und dichtere Bebauung wollen wir in allen Stadtteilen, mit einem
Schwerpunkt auf Quartieren mit sehr guter Anbindung an den Nahverkehr. Wir
unterstützen die Anstrengungen des Bezirks, größere Wohnungsbauprojekte an den
Hauptverkehrsstraßen umzusetzen – für uns ist eine wesentliche Voraussetzung
dafür aber, dass Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs auf diesen Straßen
getroffen werden, um die Anwohner*innen vor der hohen Lärmbelastung und der
gesundheitsschädlichen Luftbelastung an diesen Standorten zu schützen. Die neuen
Quartiere sollen außerdem mit dem öffentlichen Nahverkehr und dem Fahrrad
genauso gut angeschlossen sein wie mit dem Auto.
Wenn ein Quartier erweitert oder verdichtet wird, wollen wir, dass dabei das
Grünvolumen wesentlicher Teil der Bewertung ist. Dabei fließt ein, dass Wald
oder ein dichtes Gebüsch ein weit höheres Grünvolumen haben als eine
Rasenfläche. Unterm Strich soll das Grünvolumen mindestens gleich bleiben.
Wir wollen in unseren Quartieren verschiedene Dinge zusammenbringen: Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur, soziale und gewerbliche Nutzungen. Wenn unsere Quartiere wachsen, weil mehr bezahlbarer Wohnraum hinzukommt, muss auch die soziale Infrastruktur mitwachsen. Teilweise muss dies schon in Angriff genommen werden, bevor die neuen Wohnungen stehen. Das gilt zum Beispiel für Schulbau und Kitas, aber auch für medizinische Versorgung. Genauso müssen wir jedoch auch Platz für Nahversorgung und emissionsarmes Handwerk und Gewerbe bereitstellen.
Mehr Einwohner*innen brauchen auch mehr Platz zur Bewegung draußen und mehr
frische Luft. Deswegen wollen wir das Grün erhalten und aufwerten. Die
vorhandenen Grünflächen wollen wir weiterentwickeln und dafür sorgen, dass
Teilbereiche in ihrer ökologischen Funktion und ihrer Nutzbarkeit für Bewegung
verbessert werden. Wir wollen die Grünflächen besser miteinander verbinden,
damit unsere Stadtteile noch mehr zum Zu-Fuß-Gehen einladen. Dabei wollen wir
sowohl die Eimsbüttler Landschaftsachse (vom Stadtrand über das Niendorfer
Gehege und den Stadtpark Eimsbüttel an der Hagenbeckstraße bis ins Kerngebiet)
als auch Verbindungen in den einzelnen Stadtteilen aufwerten. Und wir werden
weiterhin darauf achten, dass bei Neubauvorhaben möglichst wenige Bäume gefällt
werden.
Unser Zukunftsprojekt
Das grüne Herz - ein Parkband bringt die Natur neu in die Stadt
Wir wollen die verinselten Grünräume im Zentrum des Bezirks zu einem
durchgängig erlebbaren Parkband zusammenwachsen lassen. Vom Tibarg über
das Niendorfer Gehege, Hagenbecks Tierpark bis ins Kerngebiet soll Natur
durchgängig erlebbar sein.
Generell sehen wir einen lebenswerten und für alle nutzbaren, attraktiven
öffentlichen Raum als zentrale Voraussetzung für gute Wohngebiete und die
Erhöhung von Lebensqualität. Er ist daher aus unserer Sicht stets in den Fokus
der Planung zu stellen. Dabei wollen wir uns an neuen, innovativen Konzepten
orientieren, die zu einer Mischung vieler Nutzungsmöglichkeiten führen.
Öffentlicher Raum soll zur Fortbewegung genutzt, aber auch zu einer lebendigen
Fläche werden - mit Erholungs- und Freizeitangeboten gleichermaßen. Es ist uns
in den letzten Jahren gelungen, Straßen so umzugestalten, dass sie mehr Platz
bieten für Bewegung, Begegnung und für zusätzliches Grün. Ein Beispiel dafür ist
die Osterstraße, die nach dem Umbau zum Flanieren und Draußensitzen einlädt und
Kindern Bewegung und Spiel ermöglicht. Wir wollen, dass noch mehr Straßen und
Plätze in diesem Sinne umgestaltet werden. Das kann gelingen, weil zukünftige
Mobilitätsformen mit weniger Platz auskommen.
Wir wollen fördern, dass mehr zu Fuß gegangen und Rad gefahren wird. Dies
gelingt vor allem durch die Schaffung bzw. den Erhalt von Quartieren, in denen
die alltäglichen Wege möglichst kurz sind, sei es zum Einkaufen, zur Schule oder
zur Arbeit. Für uns ist daher von besonderer Wichtigkeit, die große Vielfalt an
Beschäftigungsmöglichkeiten im Bezirk zu erhalten, die heute vom Handwerkerhof
über zahlreiche kleine und große Geschäfte bis hin zu DAX-Unternehmen und die
Exzellenz-Universität reicht und ein zentrales Rückgrat der Attraktivität
Eimsbüttels bildet. Des Weiteren gelingt die Förderung des Fuß- und Radverkehrs
durch die Ausstattung des öffentlichen Raums mit breiten und gut in Stand
gehaltenen Fuß- und Radwegen, mit Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, gut
nutzbaren Überwegen für Fußgänger*innen und mehr Verkehrssicherheit für die
schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen. Ganz zentral ist dabei, dass sämtliche
Wege barrierefrei sind. Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind,
können sich nur so selbständig bewegen und am Leben auf der Straße teilhaben.
Barrierefreiheit nützt aber auch Eltern mit Kindern und Menschen mit Traglasten.
Wenn wir nicht wollen, dass für jeden Weg das Auto genommen wird, muss der
Alltag auch ohne Auto gut zu bewältigen sein.
Sehr wichtig ist die Vermeidung von Konflikten mit Radfahrenden. Deswegen ist es
in aller Regel richtig, den Radverkehr auf die Fahrbahn zu legen - auf kleinen
Straßen ohne Trennung vom Autoverkehr und auf größeren Straßen mit
Fahrradstreifen. An stark befahrenen Straßen wollen wir – soweit möglich –
geschützte Fahrradstreifen anlegen. Gut nutzbare Möglichkeiten zum Radfahren
muss es an allen Straßen geben. Besonders wichtig für ein zügiges Vorankommen
ist das Netz der Velorouten, das ergänzt wird durch die Eimsbüttler
Fahrradrouten. Es braucht daneben aber auch eine deutliche Verbesserung entlang
der Hauptverkehrsstraßen.
Der öffentliche Verkehr hat einen hohen Stellenwert für uns. Wir wollen die
Verkehrsbetriebe bei der Schaffung eines umfassenden und attraktiven Netzes
unterstützen, zum Beispiel durch die stärkere Vernetzung der äußeren
Stadtviertel untereinander, die Anbindung der Außenbezirke an das Kerngebiet
oder auch die Einrichtung separater Busspuren. Verkehrskonzepte und- formen wie
Switchh, CarSharing, autonom fahrende Kleinbusse, StadtRad oder Sammeltaxen
spielen dabei eine zentrale Rolle, genauso wie der geplante Bau der U5 vom
Stadtzentrum über Lokstedt zu den Arenen.
Es ist unser Ziel, dass niemand mehr im Verkehr ums Leben kommt. Die Realität
sieht bisher leider anders aus. Wir fordern deshalb Tempo 30 als
Regelgeschwindigkeit für den Verkehr in der Stadt.
Geringere Geschwindigkeit bedeutet nicht nur weniger Unfälle, sondern auch
weniger Lärm und Luftverschmutzung. Und besonders wichtig: Vor allem Kinder und
in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen können so in verkehrsberuhigten
Quartieren selbstständig und selbstbestimmt ihren Alltag bewältigen. Deshalb
haben wir in der Bezirksversammlung initiiert, die Wege zu den Schulen zu
verbessern, insbesondere für die radfahrenden Schüler*innen.
Mehr Platz für Kinder zum Spielen und für Begegnung wollen wir auch dadurch
schaffen, dass nach dem Vorbild anderer europäischer Großstädte einzelne Straßen
auf Antrag von Anwohner*innen, Schulen oder Kitas zeitlich begrenzt für den
Autoverkehr gesperrt werden können. Das kann vor einer Schule tagsüber sein oder
in einer Nebenstraße für einen Sommer.
Um den Bedarf an Bewegung und Sport weiterhin zu decken, wollen wir neue
Sportflächen schaffen. Wenn es aufgrund der hohen Auslastung schwierig wird,
Vereinsflächen öffentlich zugänglich zu machen, können weitere Optionen im
Ausbau von Sportgeräten in Parks und Grünzügen liegen oder auch in der Nutzung
von großen Flachdächern als Sport- und Bewegungsfläche im Freien.
Sportvereine sind in unserem Bezirk wichtige Akteure für Stadtteilentwicklung,
für den sozialen Zusammenhalt, für Integration und Inklusion. Mit Blick auf neue
Wohnungsbauprojekte, Nachverdichtungen und demographische Entwicklung sind wir
mehr denn je auf sie als aktive Mitgestalter im Bezirk angewiesen. Umso
wichtiger ist es, ein heterogenes, vielfältiges Angebot aufrecht zu erhalten und
bei der Förderung neben den größeren Vereinen auch die kleinen und mittleren
Sportvereine in den Fokus zu rücken. Kurze Wege vor allem für Kinder und
Jugendliche und eine große Auswahl an unterschiedlichen Sportarten bleiben
wichtige Komponenten im sportlichen Bestand unseres Bezirks.
Wir wollen, dass es viele Orte gibt, an denen Menschen sich begegnen können –
das stärkt den Zusammenhalt in den Quartieren. Bürgerhäuser, Geschichts- und
Zukunftswerkstätten und Projekte der Stadtteilkultur leisten hier heute schon
wertvolle Arbeit. Eine ganz neue Qualität von Stadtteilzentren kann in den
Schulen im Bezirk entstehen: Durch den Umbau für den Ganztag bieten sie gute
räumliche Voraussetzungen dafür. Wir wollen sie deswegen für eine Nutzung
öffnen, die sich an alle Altersgruppen wendet.
Unser Zukunftsprojekt
Die lernende Stadt: Die Bildungslandschaft Eimsbüttel sichert die
Chancengleichheit
Wir wollen soziale Einrichtungen, Schulen, Bildungsträger und
Kultureinrichtungen noch stärker miteinander vernetzen. Die Schulen wollen
wir weiterentwickeln zu Stadtteilzentren, in denen Begegnung, Kultur und
Lernen für alle Altersgruppen stattfindet.
Bei allem, was wir bewegen, ist für uns eine breite Beteiligung unserer
Mitmenschen zentral. Die Ausgestaltung einer Umbaumaßnahme, Details eines
Bebauungsplans und neue Verkehrskonzepte: Die Meinung der Bürger*innen in
unserem Bezirk muss gehört werden. Wir Grüne haben deswegen in den letzten
Jahren Beteiligung zu einem Standard der bezirklichen Arbeit gemacht. Das wollen
wir noch weiter ausbauen.
Wir begreifen unseren Bezirk dabei als Raum, in dem alle Bewohner*innen
gleichberechtigt leben – weder auf Kosten anderer noch der Umwelt. In diesem
Sinne haben wir beispielsweise dafür gesorgt, dass Eimsbüttel als zweiter
Hamburger Bezirk einen Inklusionsbeirat bekommt. Das Thema Inklusion werden wir
in Zusammenarbeit mit dem Beirat in möglichst viele Lebensbereiche tragen.
Wir haben die Toilette für alle nach Eimsbüttel und das Thema Nachhaltigkeit in
die alljährliche Wirtschaftskonferenz gebracht. Und wir konnten mit
Fördermitteln zahlreiche Initiativen und kulturelle Veranstaltungen fördern, die
die Vielfalt Eimsbüttels ausmachen. Seit 2013 engagieren sich beispielhaft viele
Eimsbüttler*innen in der Unterstützung von Geflüchteten – wir betrachten das als
eine sehr große Bereicherung für unseren Bezirk, die wir nachhaltig
unterstützen. Wir sehen hier noch viele Bereiche, in denen der Bezirk Impulse
setzen kann, etwa bei der Reduzierung von Plastik, bei der Hilfe für Obdachlose
und und und ...
So viel vorweg – und jetzt schauen wir uns die einzelnen Stadtteile an.
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