Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung November 2018 |
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Tagesordnungspunkt: | 3. Debatte und Beschlussfassung des Programmes zur Bezirkswahl 2019 |
Status: | Beschluss (vorläufig) |
Beschluss durch: | Kreismitgliederversammlung |
Beschlossen am: | 19.11.2018 |
Eingereicht: | 19.11.2018, 20:51 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Schnelsen
Text
Schnelsen liegt an der nordwestlichen Grenze Hamburgs und Eimsbüttels–
nordwestlich des Stadtteils Niendorf und nördlich des Stadtteils Eidelstedt. Von
allen Stadtteilen unseres Bezirks hat sich Schnelsen am deutlichsten in den
letzten 20 Jahren von einem dörflichen Charakter in einen Stadtteil mit urbanem
Wesen gewandelt. Die städtebauliche Struktur von Schnelsen wird heute vor allem
durch Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser geprägt. Ähnlich wie in Niendorf
spüren wir aber auch hier die zunehmende Veränderung im Stadtteil durch den
vermehrten Neubau von Mehrfamilienhäusern und die Nachverdichtung durch
rückwärtige Bebauung. Es ist zu merken, dass die Strukturen des Stadtteils noch
aus den Zeiten stammen, als noch deutlich weniger Menschen dort wohnten und es
weniger Verkehr gab.
Im Nordwesten von Schnelsen befindet sich das Quartier Burgwedel, das in den
1990er Jahren als Wohnstandort für junge Familien geplant und gebaut wurde.
Wegen der Schwächen in der sozialen Infrastruktur und der verbesserungswürdigen
Anbindung an den ÖPNV leidet Burgwedel immer noch unter hoher Fluktuation.
Schnelsen-Süd ist eine überwiegend in den 1970er Jahren entstandene
Großwohnsiedlung unweit des Hörgenswegs und bildet mit seinen 2.700 Menschen aus
mehr als 30 verschiedenen Nationen eine städtebauliche und sozialstrukturelle
Ausnahme im Stadtteil.
Beide Quartiere sind besonders im Fokus unserer Bezirkspolitik. Wir machen uns
als Grüne für sozialräumliche Akteure, wie das Kinderfamilienzentrum und die
nachhaltige Integration von Migrant*innen stark.
In Schnelsen-Nord befindet sich mit dem Wassermannpark ein beliebter
Naherholungsbereich, einen weiteren bildet im Osten des Stadtteils die
Schnelsener Feldmark mit dem Kollauwanderweg zwischen A7 und Niendorf. Diese
beiden Grünflächen müssen nachhaltig erhalten und ökologisch aufgewertet werden.
Schnelsen ist ein wichtiger Gewerbestandort in unserem Bezirk. Das ModeCentrum
Hamburg, die Messe Schnelsen am Modering und der Anlagenbaubetrieb Stulz haben
überregionale Bedeutung. Ein weiterer großer Arbeitgeber im Stadtteil ist das
Albertinen-Diakoniewerk mit dem Albertinen-Krankenhaus, der medizinisch-
geriatrischen Klinik Albertinen-Haus und der Albertinen-Schule, in der in
verschiedenen Pfegeberufen aus- und weitergebildet wird. Zudem betreibt IKEA im
Norden Schnelsens als großer Arbeitgeber ein Möbelhaus. Das mit diesen
Unternehmungen verbundene Verkehrsaufkommen, besonders rund um das Diakoniewerk,
ist eine Belastung für den Stadtteil und deren Anwohner*innen.
Um Schnelsen zu einem lebenswerten Stadtteil mit komfortablen Wegeverbindungen
für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu entwickeln, müssen wir
Verkehrskonzepte erarbeiten, die allen Verkehrsteilnehmern ausreichend Platz
einräumen. Die Ansiedlung eines familienfreundlichen Carsharing -Angebotes oder
eines ausleihbaren E- Lastenrades soll den Umstieg auf den Umweltverbund
fördern. Dazu gehört auch eine attraktive Radwegeverbindung über die
Frohmestraße und die Friedrich-Ebert-Straße zur Veloroute 3 ab Niendorf Markt,
denn es gibt durch A7 und Deckel keine alternativen Wegeverbindungen. Darüber
hinaus brauchen wir wirkungsvolle Maßnahmen zur Bewirtschaftung des Parkraums,
besonders rund um das Albertinen-Krankenhaus. Denn das errichtete Parkhaus
bietet bisher nicht die nötige Entlastung für die Anwohner*innen.
Teil eines Verkehrskonzeptes für Schnelsen ist selbstverständlich auch der ÖPNV,
besonders die Verbindungen in den einzelnen Quartieren im Stadtteil und in die
angrenzenden Stadtteile hinein muss erweitert werden. Im Hinblick auf den Ausbau
der AKN zur S-Bahn bis zum Jahr 2025 bietet sich eine große Chance den Osten
Schnelsens städtebaulich weiterzuentwickeln. Eine zuverlässige Busanbindung an
die geplante neue Haltestelle Schnelsen-Süd ist erforderlich.
Im Herzen von Schnelsen befindet sich die Frohmestraße mit kleinteiligem
Einzelhandel. Die Bezirksversammlung hat 2017 beschlossen, die
Zentrumsentwicklung in der Frohmestraße positiv zu steuern. Hierfür ist ein
externes Entwicklungskonzept in Auftrag gegeben worden. In Zusammenarbeit mit
den lokalen Akteur*innen gilt es, die Ergebnisse dieses Entwicklungskonzeptes
nachhaltig für eine gute Nahversorgung und Aufenthaltsqualität in der
Frohmestraße umzusetzen. Gerade die Fertigstellung des Autobahndeckels, der die
Teilung des Stadtteils, wie auch der Frohmestraße heilen soll, verspricht
positive Effekte, die es zu nutzen gilt.